Der Begriff ‚Resilienz‘ bezeichnet die Fähigkeit schwierige Situationen gut zu überstehen. Diese psychische Widerstandskraft wirkt somit sozusagen wie eine Art Immunsystem der Seele. Resiliente Menschen sind dadurch besser aufgestellt, um Krisen und anhaltendenden Stress ohne langfristige Beeinträchtigungen zu überstehen.
Dabei beeinflussen die folgenden sieben Säulen die Resilienz im besonderen Maße:
- Akzeptanz: Hierbei geht es darum zu akzeptieren und zu verinnerlichen, dass es Dinge gibt, die sich nicht ändern lassen. Dazu zählt auch, sich manchmal mit der zweit- oder drittbesten Lösung zufriedenzugeben. Dadurch kann Stress gelöst werden und Zufriedenheit mit eigenen Entscheidungen gestärkt werden. Das Gegenteil zu Akzeptanz wäre die Ablehnung (zum Beispiel von Einschränkungen), was oft nur unnötig viel Energie verschwendet.
- Zuversicht: Eine gesunde Zuversicht meint „das Gute auch im Schlechten“ zu sehen, damit wir Stress aktiv herunterregulieren können. Dies meint keinesfalls ein naives Ausblenden von negativen Dingen. Vielmehr geht es hier um einen realistischen, aber positiven Blick auf die Dinge. In schweren Situationen ist diese Ansicht oft nicht leicht, kann aber gerade hier häufig Wunder wirken. Sich regelmäßig vor Augen führen, wofür man dankbar ist, kann dabei unterstützen.
- Selbstwirksamkeit: Dies beginnt mit dem Bewusstsein, dass alle Handlungen Konsequenzen und Auswirkungen haben. Außerdem zählt dazu der feste Glaube, dass wir selbst dazu in der Lage sind, unsere Situation zu verbessern. Sich machtlos zu fühlen verbaut den Weg nach vorne zu sehen. Hierbei kann es hilfreich sein, sich in bestimmten Situationen an die eigenen Kompetenzen zu erinnern, zum Beispiel durch ein Tagebuch.
- Kontaktfreude: Als Menschen sind wir soziale Wesen. Bindungen und Kontakte können bei nahezu allen Herausforderungen eine große Unterstützung sein. Vertraute Menschen können einen an die eigene Stärke erinnern und wie ein Fels in der Brandung wirken. Ein aktives Suchen und Stärken solcher positiven Bindungen werden daher zu einer weiteren Säule von Resilienz. Ein wichtiger Faktor ist dabei die Empathie. Auch bereits ein Telefonat oder ein Videoanruf, zum Beispiel während des Spazierengehens, können viel positive Energie geben.
- Selbstwahrnehmung: Hierbei geht es insbesondere um die Achtsamkeit und die Beziehung mit uns selbst. Wenn wir Achtsamkeit leben, haben wir auch eine gute Selbstwahrnehmung. Mit einem scharfen Sinn für die Wahrnehmung und Einordnung der Signale des Körpers lässt sich besser herausfinden, was man braucht und wie man sich am besten helfen kann. Das bewusste Wahrnehmen kann beispielsweise durch Meditation und Yoga geübt werden.
- Selbstreflektion: Bei der Selbstreflektion geht es darum, die Selbstwahrnehmung um ein objektives Beobachten von eigenen Reaktionen und Denkmustern zu erweitern. Dabei kann es hilfreich sein, sich und seine Handlungen von außen (aus einer Art „Vogelperspektive“) zu betrachten und zu reflektieren.
- Lösungsorientierung: Die letzte wichtige Säule resilienter Menschen ist die Lösungsorientierung. Hierfür bietet sich die Arbeit mit gut definierten Zielen an. Diese sollten positiv formuliert, konkret, überschaubar und erreichbar sein. Imstande zu sein, eingefahrene Denkpfade zu verlassen, sowie die Herangehensweise in kleine Schritte zu unterteilen können hierbei unterstützen.